Wallfahrtskirche Allersdorf
Maria Himmelfahrt Allersdorf
In Bayern, genauer: in Niederbayern, liegt die Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt Allersdorf. Diese Marienkirche liegt auf dem Gipfel des Frauenberges auf dem Gemeindegebiet der Stadt Abensberg. Kirchenrechtlich ist sie allerdings der Pfarrei Biburg, einer Nachbargemeinde, zugeordnet. Sie befindet sich in der Nähe der der Großstädte Regensburg und Ingolstadt.
Geschichte der Kirchengründung
Der Sage zur Gründung der Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt geht auf den Anfang des 11. Jahrhunderts zurück. Man erzählt, dass ein Sohn des Grafen Babo von Abensberg und seine Frau viele Jahre keine Kinder bekommen konnten. Da versprach die Gräfin, der Gottesmutter Maria eine Kirche zu widmen. Sie begab sich zu einem Fenster ihres Abensberger Schlosses und schoss einen Pfeil von einem Bogen ab. An der Stelle, wo er niederging, sollte die Kirche gebaut werden. Nach der Kirchengründung brachte die Gräfin insgesamt sieben Kinder zur Welt.
Es liegt allerdings näher, dass die Wallfahrtskirche auf die „Selige“ Bertha von Ratzenhofen, gestorben im Jahr 1151 zurückgeht. Sie ist auch unter dem Namen „Selige“ Bertha von Biburg bekannt. Die „Selige Bertha“ ist die Mutter des Salzburger Erzbischofs Eberhard von Sittling und Biburg. Dieser wird als heilig verehrt. Bertha wird auch die Stiftung des nahen Klosters Biburg zugerechnet. Bischof Heinrich I. von Regensburg jedoch trennte die Wallfahrtskirche jedoch am Tage der Einweihung der Klosterkirche Biburg im Jahr 1133 vom dem Sprengel der Urpfarrei Gögging. Er übereignete sie den Benediktinern des neu gegründeten Klosters Biburg .
Geschichte der Wallfahrt
Die Kirche auf dem Frauenberg wurde schon im Mittelalter von vielen Menschen besucht. 1589 übernahmen die Jesuiten vom Kolleg in Ingolstadt das Kloster Biburg und damit auch die Allersdorfer Wallfahrtskirche. Um 1600 riss man die alte Kirche ab und schuf einen Neubau, der zwei Seitenkapellen besaß. Lediglich den aus dem 13. Jahrhundert stammenden Turm ließ man stehen. Danach erfuhr die Marienwallfahrt einen neuerlichen Boom. In der Mitte des 17. Jahrhunderts musste die Kirche wegen des Besucherandrangs erweiterte werden. Danach kam es von 1710 bis 1716 zu weiteren Umbauten. So erhielt der romanische Turm einen neuen Oberteil und bekam eine laternenförmige Haube. Auch die Innenausschmückung, wie sie zum großen Teil noch heute vorhanden ist, stammt aus jener Epoche, genau wie die zehn Kreuzwegkapellen.
In der heutigen Zeit hat die Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in Allersdorf nicht die Bedeutung, der vergangenen Jahrhunderte. Ab und an kommen werden aber noch Wallfahrten organisiert. Zu erwähnen ist die jährlich Wallfahrt im Marienmonat Mai als der Bittgang der Pfarrei Abensberg. Die Kirche ist heute für Hochzeiten begehrt.
Im Ursprung lag das Grab der „Seligen Bertha“ in der Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt. Man überführte es aber mit der Deckplatte des Hochgrabes in die Klosterkirche Biburg. Dort sieht man noch den „Bertastein“ in der Apsis des südlichen.
Innenausstattung der Wallfahrtskirche Allersdorf
In der Wallfahrtskirche Allersdorf kann man eine punkvolle Innenausstattung im Stile des Spätbarock bzw. Rokoko bewundern. Das eigentliche Gnadenbild ist eine Holzfigur der Muttergottes mit dem Jesuskind. Es wurde im frühen 16. Jahrhundert geschaffen. Damit ist älter als der heutige Kirchenbau.
Der Hochaltar stammt aus dem Jahr 1757. In der Wallfahrtskirche kann man neben Figurenschmuck viele Fresken an Decke und Wänden sowie reichhaltige Stuckverzierungen bestaunen. Ins Auge stechen farbig bemalte Akanthusranken.
Die aus den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts stammende Orgel wurde in den Jahren 1992 bis 1995 aus der Kirche genommen, da sie den Blick auf die Bemalung der Rückwand der Empore versperrte. Heute findet man sie im Orgelmuseum Kelheim. Die Wallfahrtskirche Allersdorf hat seither lediglich eine elektronische Orgel.
Kreuzwegkapellen
In enger räumliche Nähe zur Wallfahrtskirche liegen ein ummauerter Friedhof sowie ein Priesterhaus mit Walmdach. Auf halber Höhe des Frauenberges findet man zehn Kreuzwegkapellen. Sie wurden um 1711 herum errichtet. Die darin enthaltenen Figuren wurden im 20. Jahrhundert entfernt. Man hatte Angst vor Dieben. Heute gibt es in den Kreuzwegkapellen lediglich aufgemalte Bilder.