Amberg Wallfahrtskirche Maria Hilf
Maria Hilf Amberg
Auf dem Mariahilfberg in Amberg steht die Wallfahrtskirche Maria-Hilf.
Geschichte der Wallfahrt in Amberg
Die Geschichte der Wallfahrt geht auf die Jahre 1633/34 zurück, als Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde Amberg von der Pest heimgesucht. Hier begann in den Jahren 1633 und 1634 die Geschichte der Wallfahrt von Amberg. Die Menschen der Stadt beteten in ihrem Leid zur Gottesmutter Maria und baten sie um Hilfe. Sie gelobten, ihr zum Dank alljährlich Wallfahrten durchzuführen, wenn sie sie erretten würde.
Der Rektor des Jesuiten-Gymnasiums P. Caspar Hell stiftete ein Gnadenbild. Es handelte sich um eine Kopie des berühmten Gnadenbilds Mariahilf von Lucas Cranach dem Älteren. Jenes wird im Innsbrucker Dom aufbewahrt. Das Gnadenbild stellte man auf dem 529 Meter hohen Berg, der heute: Mariahilfberg heißt, auf, und zwar im Turm der alten Burg. Diesen Turm baute man zu einer Kapelle um. Im Jahr 1641 wurde eine gesonderte Votivkapelle gebaut. Diese wurde jedoch schon bald zu klein für die immer stärker wachsende Zahl der Wallfahrer.
Die Wallfahrtskirche Maria Hilf
So begann man im Jahr 1696 mit dem Bau einer barocken Wallfahrtskirche, wie wir sie heute bewundern können. Die Bauzeichnungen stammten von Wolfgang Dientzenhofer, Bauleiter war Georg Peimbl. Giovanni Battista Carlone führte die Stuckaturarbeiten aus und errichtete den Hochaltar. Cosmas Damian Asam erarbeitete die Deckenfresken, welche die die Geschichte der Wallfahrt nachzeichnen. Im Jahr 1702 war die Wallfahrtskirche vollendet und wurde im Jahr 1711 geweiht. 1726 errichtete man den Kirchturm. Die Treppenanlage entstand im Jahr 1859. In den Jahren 1934 und 1976 bis 1781 wurden dann zahlreiche Renovierungsarbeiten durchgeführt.
Heute betreut die Wallfahrtskirche der Franziskanerorden. Sie ist seine letzte Niederlassung in Amberg. Das frühere Franziskanerkloster fiel 1804 der Säkularisation zum Opfer. Doch seit dem 1. September 2007 betreiben von fünf polnischen Franziskaner-Patres aus Krakau das Franziskanerkloster.
Baubeschreibung
Den Vorplatz der Kirche prägt eine monumentale dreiseitige Treppenanlage, die aus 23 Granitstufen und einem Freialtar besteht. Die Kirche selbst ist nicht, wie üblich, nach Osten ausgerichtet, sondern aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nach Nordwesten.
Der Innenraum zeigt einen einschiffigen Rechteckbau und einen sehr eingezogenen zweijochigen Chor. Zwischen die Wandpfeiler findet man Emporen, welche im unteren Bereich je drei Seitenkapellen bilden.
Der Deckenraum wurde mit Stuckarbeiten verziert. Sie rahmen die fünf großen und vielen kleineren Fresko-Gemälde ein. Das Bildprogramm der Hauptfresken zeigt uns die Geschichte der Wallfahrt. Steht man im Chor und blickt Richtung Eingang, so erkennt man folgende Motive:
- Die Pest in Amberg 1634,
- die Übertragung des Gnadenbildes in den Bergfried,
- die Rettung des Gnadenbildes während des Brandes 1646,
- die Weihe der Wallfahrtskirche Mariahilf,
- Gläubige, die zum Mariahilfberg pilgern.
Das Herzstück des Hochaltars, der im Jahr 1703 aus Marmor und Stuck erbaut wurde, bildet das Gnadenbild. Auf den Bildern der Seiten- und Kapellenaltäre kann man Szenen aus dem Neuen Testament sowie Heiligenlegenden betrachten. Weiter beherrschen monumentale Stuckfiguren von biblischen Gestalten das Kirchenbild. Sie wurde im Jahr 1717 von Paolo Allio erschaffen.
Glocken
Der Turm beherbergt sechs Glocken. Das Vollgeläut ist den Hochfesten vorbehalten. Es gibt die Jubiläums- und Gefallenenglocke aus dem Jahr 1950, die Johann Hahn aus Landshut schuf, die Marien- und Johannes-Nepomuk-Glocke von 1729, die Angelusglocke von 1746, die Antoniusglocke von 1950, die Josefsglocke von 1971 und die Johannes-Capistran-Glocke, gegossen im Jahr 1971.
Wallfahrt in Amberg heute
Die Wallfahrtskirche von Amberg wird auch in der heutigen Zeit von vielen Wallfahrern besucht. So gibt es etwa die alljährliche Dankprozession der Amberger Bevölkerung an einem Sonntag im Mai. Das Hauptfest ist jedoch die Bergfestwoche um das Fest Mariä Heimsuchung um den 2. Juli herum, die jedes Jahr gefeiert werden. Die Predigtreihe und das bayrische Bier und die bayrischen Bratwürsten locken Tausende von Pilgern aus dem Umland an.